Uwe, mein Lieber...,
wohin hat Dich das Stellwerk fahren lassen, so plötzlich und aus froher Fahrt heraus?
Ich schaue Dir nach in großer Dankbarkeit und mit Respekt. Die Erinnerung, welch ein Glück, wird uns nie trennen.
Fast 30 Jahre ist es her, dass sich unsere Wege zum ersten Mal kreuzten. Wir haben im Nahverkehrshobby so manche schöne Fahrt gemeinsam erlebt, uns ausgetauscht, bei Dias gefachsimpelt und abends in fröhlicher Runde gelacht.
Deine unkomplizierte, verbindende Art, Dein systematisches Forschen, Dokumentieren und Archivieren haben mich immer beeindruckt. Natürlich begrüßte ich auch Dein Interesse an den neuen Bundesländern. Kein Weg war Dir zu weit, auch zu vermeintlich kleinen Anlässen nahmst Du gern 400 km Anreise in Kauf. Für mich bist Du immer auch ein Brückenbauer gewesen; Du hast den Leuten zugehört, Kontakte gepflegt und lokales Engagement gewertschätzt und unterstützt. Ich glaube, es ging Dir im Hobby nicht um die Fahrzeuge allein; auch die Menschen dahinter und ihre Motivation haben Dich begeistert.
Beispielgebend ist Dein systematisches Zusammentragen und Dokumentieren von Informationen unter Nutzung vieler lokaler Kontakte. So manche Publikation zum Nahverkehr zeugt von Deinem Wirken. Deiner Heimatstadt Hannover und ihrer Verkehrsgeschichte bist Du immer treu geblieben, hast in verschiedenen Organisationen auch aktiv mitgewirkt. Aber auch vielerorts sonst warst Du in Nahverkehrskreisen gut bekannt. Kaum jemand sonst hat auch im Bussektor ein so profundes Wissen und einen immer so aktuellen Überblick. Nicht zuletzt hast Du Dich selbst engagiert bei der Erhaltung eines wertvollen Setra-Omnibusses, hast Treffen historischer Busse und andere Veranstaltungen mitorganisiert. Uwe, Du warst wirklich ein Großer in unserem doch speziellen Interessengebiet!
Wir können Dich jetzt nicht mehr sehen, aber durch den Samen, den Du gesät hast, lebst Du weiter. Ich bin sicher, durch Deine zutiefst menschliche Art und das wertschätzende Gefühl, das Du immer vermitteln konntest, hast Du Motivation geschaffen, sich intensiv mit einer Thematik auseinanderzusetzen, sich zu organisieren und zu engagieren, um Entwicklungen im Nahverkehr zu dokumentieren und verkehrlich wertvolle Zeitzeugen zu bewahren.
Uwe, sicher gab es noch einige Seiten an Dir, von denen ich nicht so viel wusste. Auch gesundheitliche Leiden haben Dir zu schaffen gemacht, aber Du hast nicht viel darüber gesprochen, hattest immer Humor und Optimismus, und schon war gar nichts mehr kompliziert. Auch das ist etwas, was wir uns alle annehmen können für jeden neuen Tag, der doch so wertvoll ist.
In großer Dankbarkeit grüßt herzlich Torsten aus Dresden.