Liebe Rita,
ich habe erst vor kurzem von deinem Ableben erfahren. Und bin sehr erschrocken und traurig, als mir davon erzählt wurde.
Als ich von der FBE in die FBR wechselte, haben du uns Urs mich auf das ungewohnte Arbeiten und Team eingestimmt. Eigenständig. Selbstverantwortlich. Jede/r hilft jedem. Es gibt keine dummen Fragen. Du hast immer alles genau erklärt, ohne ungeduldig zu werden.
Nie hatte nie verstanden, warum man freiwillig Titelaufnahmen macht. Bis ich Dich kennengelernt habe. Du warst so klug und mit großer Begeisterung dabei, hast mir Probleme aufgezeigt, von denen ich bis dahin nichts wusste. Deine Überlegungen waren spannend und wenn ich dich im Unterricht gehabt hätte, wäre mir das Thema nicht so trocken vorgekommen.
Ich konnte mir dir auch gut über private Dinge reden. Du warst witzig, schlagfertig und hattest einen trockenen Humor. Manchmal reichte nur ein verschmitzter Blick durch deine Brille und ich wusste, was Du sagen willst. Wir haben viel gelacht und gelästert.
Zur Geburt meiner Tochter hast du mir Socken geschenkt. Weil ich immer kalte Füße habe. Das hast du dir gemerkt, obwohl ich das sicher nur in einem Nebensatz erwähnt habe. Die Socken existieren immer noch.
Deine Herzlichkeit, Dein Mitgefühl und Dein Respekt vor anderen Menschen und Meinungen waren mir ein großes Vorbild. So werde ich Dich und Deine Menschlichkeit nie vergessen!
Nun bist du zu mir in die Südstadt gezogen. Ich schau dann mal bei Dir vorbei.
Iris
